top of page

Mediale Kommunikationsverben


Prof. Dr. Cuartero Otal, Prof. Dr. Meliss, Dr. González Ribao, Prof. Dr. Holler und Prof. Dr. Mellado Blanco (v. l. n. r.)

Am 09.04.2019 fand die Disputation der Doktorarbeit "Das Zusammenspiel von Verb- und Musterbedeutung der medialen Kommunikationsverben im Sprachvergleich Deutsch-Spanisch-Englisch. Eine konzeptuell orientierte lexikologische Studie." von Vanessa González Ribao an der Philologischen Fakultät der Universität Santiago de Compostela statt.

Die Arbeit wurde von Prof. Dr. Stefan Engelberg (IDS-Mannheim) und Prof. Dr. Meike Meliss (USC) betreut und steht in Verbindung mit einer Forschungskooperation zwischen den Forschungsprojekten "Verben und Argumentstrukturen" (IDS Mannheim) und DICONALE-COMBIDIGILEX (USC). Die Arbeit wurde mit der Höchstnote "sobresaliente - cum laude" ausgezeichnet und kann als Pionierarbeit im Bereich der kontrastiven, korpusbasierten Studien für das Sprachenpaar Deutsch-Spanisch betrachtet werden.

Kurze Zusammenfassung der Arbeit

Die präsentierte Doktorarbeit besteht aus 5 Kapiteln samt Bibliografie. Das erste Kapitel entspricht der Einleitung. Da werden Thema, Fragestellung und Forschungsgegenstand ausführlich dargestellt. Thema der Dissertation ist der Vergleich der argumentstrukturellen Eigenschaften von deutschen und spanischen medialen Kommunikationsverben (MKV). Als MKV werden diejenige Kommunikationsverben bezeichnet, die sich auf Sprachhandlungen beziehen, in denen die Kommunikation zwischen Sprecher und Hörer mithilfe eines technologischen Mediums (d.h. eines technischen Geräts bzw. über das Internet mithilfe einer Anwendungssoftware oder Webseite) erfolgt (z. B. faxen, mailen, twittern, bloggen u. a.). Im Mittelpunkt der Untersuchung steht die Frage, ob neue, aus dem Englischen entlehnte MKV mit den Argumentstrukturen (AS) der entsprechenden englischen Verben, ins Deutsche bzw. ins Spanische übernommen werden, oder die AS dieser Verben vielmehr an die AS bedeutungsverwandter Verben in den entsprechenden Nehmersprachen angepasst werden. Daran schließt sich die Frage nach einer möglichen Korrelation zwischen bestimmten semantischen Aspekten der Verbbedeutung und ihrem syntagmatischen Distributionspotenzial an. Hauptziel der Arbeit ist daher, die mit den MKV des Deutschen und des Spanischen auftretenden ASM zu ermitteln und zu erläutern und anschließend eine systematische Klassifizierung dieser Verben daraus herzuleiten. Relevant für die betreffenden Fragen sind verschiedene Ansätze der Konstruktionsgrammatik und der logisch-semantischen Valenztheorie, die einen Anschluss an die Frame Semantik finden. Als empirische Quelle werden die Corpora from the Web der Freien Universität Berlin verwendet. Auf dieser Basis werden Verbprofile und Argumentstrukturmuster-Listen erstellt, die als Datengrundlage sowohl für die mit dem Statistikprogramm R-Studio durchgeführten Auswertungen als auch für weitere quantitative und qualitative Analysen dienen. Die erwähnten theoretischen und methodologischen Rahmen werden im zweiten Kapitel erörtert. Im Kapitel 3 werden die Befunde der Untersuchung präsentiert und diskutiert. Im vierten Kapitel wird über die Anwendungsmöglichkeiten der Ergebnisse auf die Lernerlexikografie im spanisch-deutschen Kontext reflektiert. Da die Gruppe der MKV sowohl im Deutschen als auch im Spanischen größtenteils aus Neologismen besteht, stehen Neologismenwörterbücher sowie neue Wörter in bilingualen Wörterbüchern im Fokus der Recherche. Die Arbeit schließt mit einem Resümee der Schwerpunkte der Untersuchung und einem Ausblick auf Forschungslinien, in der die hier präsentierte Arbeit fortgesetzt werden soll, ab (Kapitel 5).

bottom of page